Dienstag, 2. Dezember 2014

Wer folgt Conchita Wurst?

Im Februar und März wird in 4 TV-Shows der Act gesucht, der beim Heim-Song-Contest 2015 in Wien den Titel verteidigen soll. Heute hat der ORF die 16 Künstler/Bands bekanntgegeben, die in den Shows gegeneinander antreten werden. Ich habe die teils sehr unbekannten SängerInnen und Gruppen genauer unter die Lupe genommen: 

Celina Ann Selinger


Die 23-Jährige stammt aus einer Musikerfamilie und studiert selbst am Konservatorium in Wien Pop. Ausschnitte von ihren Auftritten sind im Internet rar gesät, auf YouTube findet man einige ältere Videos von Bällen und kleineren Konzerten. Sie ist definitiv eine talentierte Sängerin, ob sie allerdings die Erfahrung für die große Bühne hat, darf bezweifelt werden.

Clara Blume


Viel erfahrener ist da bereits Clara Blume. Die 30-Jährige Wienerin tritt schon seit über 10 Jahren auf und leitet als Moderatorin und Gastgeberin den Wiener Singer-Songwriter Circus. Bei den Vorausscheidungen will sie mit selbst komponierten Songs das Publikum und die Jury begeistern.

Dawa


Dawa ist eine vierköpfige Akustik-Cello-Folkrock-Band aus Wien. Mit ihrer Single „Relief“ vom letztjährigen Debütalbum „This should work2 konnten sie auf YouTube immerhin schon über 100.000 Klicks verzeichnen, heuer traten sie schon auf diversen Festivals (PictureOn, Waves, Autumn Leaves) auf und in den letzten Jahren waren sie auch schon im Vorprogramm von international erfolgreichen Künstlern wie Milow oder den Cranberries zu hören.

folkshilfe


folkshilfe sind drei Oberösterreicher, die mit einer Fusion aus Volks- und Popmusik ohne Gabalierschen Nationalismus und humorvollen Texten in Mundart ihr Publikum begeistern. Das funktioniert zwar in Österreich sehr gut, das internationale Potential stelle ich hier allerdings stark in Frage.

Johann Sebastian Bass


Johann Davidus Bass, Johann Martinus Bass and Johann Domenicus Bass nennen sich die drei, die sich laut eigenen Angaben im 18. Jahrhundert kennen gelernt haben und „elektrococo“ spielen, also eine Kombination aus Elektro und Rokoko. Ein sehr spannendes Projekt, das durchaus auch auf der großen ESC-Bühne funktionieren könnte – oder komplett untergehen.

Kathi Kallauch


Die 26-Jährige steht derzeit mit ihrer Single „Schon Sehen“ auf Platz 10 der Ö3-Hörercharts und damit 2 Plätze vor Conchita Wursts „Heroes“. Sie setzt auf deutschsprachigen Pop mit melancholischem Einschlag, wie gut das beim ESC ankommt, weiß man aber auch nicht.

Kommando Elefant


Wohl aktuell DIE Lieblinge der österreichischen Indie-Szene. Die aktuelle Single „Ich find dich seltsam“ klingt verdammt stark nach Frittenbude und stieg auf Platz 2 der Austrian Indie Charts ein. Das Trio existiert seit mittlerweile 6 Jahren und veröffentlichte schon 3 Alben. Sehr österreichisch, sehr indie, sehr gewöhnungsbedürftig.

Lemo


Der Grazer feierte heuer mit seinem Überraschungs-Sommerhit „Vielleicht der Sommer“ große Erfolge in Österreich. Dazu trat er schon als Support von internationalen Größen wie Milow und James Blunt auf und zierte das Cover der Kleinen Zeitung. Einer der Top-Newcomer dieses Jahres, 150.000 Klicks auf YouTube seit Juni sprechen eine eindeutige Sprache.

The Makemakes


Von den Künstlern, die sich um die Teilnahme am Song Contest streiten, sind The Makemakes wohl die bisher erfolgreichsten. Das Trio aus Vöcklabruck hat bisher bereits zwei Top10-Platzierungen in den österreichischen Charts zu verzeichnen und trat 2013 im Vorprogramm von Bon Jovi auf. Außerdem kursiert das Gerücht, der Sänger Dodo Muhrer sei ein unehelicher Sohn von Christoph 
Waltz.

Mizgebonez


Dreista, Weiza, Sir Mikey Gl8z, Shabrone und Cherrellone nennen sich die 5 Künstler, die unter dem Namen Mizgebonez gemeinsam auftreten. Ihre Musik ist ungefähr so ernstzunehmen wie die ÖVP in Wien. Das mag zwar ganz witzig sein, aber international wäre das die nächste Blamage im 
Trackshittaz-Ausmaß.

Renato Unterberg


6 Musiker unter dem Namen ihres Sängers – aktuell touren sie durch Österreich, Deutschland, Slowenien und die Schweiz. Ihr Musikstil ist eine Mischung aus Folk, Pop, Rock und Soul. Klingt äußerst vielversprechend.

Royal Combo


Das Wiener Reggae-Hip-Hop-Trio, das es laut der eigenen Homepage seit über einem Jahr nicht mehr gibt, überzeugen ihre Fans mit „Proloflow“ und Texten, die irgendwo zwischen Moneyboy und Skero liegen.  Das klingt zwar sehr geil, passt aber auch überhaupt nicht zum ESC.

The su’sis


Das Damentrio begeistert mit Swing im Stil der 30er-Jahre und mehrstimmigem Gesang. Eine der unbekannteren Acts, denen wohl nur Außenseiterchancen einzuräumen sind.

Tandem


Die Sängerin Kristina Buconjic und der Gitarrist und Sänger Georg Prenner nennen ihre Musik selbst Dramapop. Die Einschläge aus der kroatischen Volksmusik – die Sängerin stammt aus Kroatien – sind deutlich hörbar und wären beim ESC sicher kein Nachteil, um sich Punkte vom Balkan zu holen.

wo/Men


wo/Men sind 14 MusikerInnen, über die sich praktisch nichts herausfinden lässt. Klar ist nur, dass beim ESC nur eine kleine Auswahl von ihnen auf der Bühne stehen dürfte, schließlich sind nur 6 Personen pro Auftritt auf der Bühne erlaubt.

Zoe Straub



Die 18-Jährige stand 2007 im Finale des Kiddy Contest und ist die Tochter von papermoon-Gitarristen Christof Straub. Sie will das Publikum mit Chansons überzeugen, wie gut das in Österreich ankommt, wird man bei den Vorausscheidungen sehen. 

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