Im Februar und März wird in 4 TV-Shows der Act gesucht, der beim Heim-Song-Contest 2015 in Wien den Titel verteidigen soll. Heute hat der ORF die 16 Künstler/Bands bekanntgegeben, die in den Shows gegeneinander antreten werden. Ich habe die teils sehr unbekannten SängerInnen und Gruppen genauer unter die Lupe genommen:
Celina Ann Selinger
Die 23-Jährige stammt aus einer Musikerfamilie und studiert
selbst am Konservatorium in Wien Pop. Ausschnitte von ihren Auftritten sind im
Internet rar gesät, auf YouTube findet man einige ältere Videos von Bällen und
kleineren Konzerten. Sie ist definitiv eine talentierte Sängerin, ob sie
allerdings die Erfahrung für die große Bühne hat, darf bezweifelt werden.
Clara Blume
Viel erfahrener ist da bereits Clara Blume. Die 30-Jährige
Wienerin tritt schon seit über 10 Jahren auf und leitet als Moderatorin und
Gastgeberin den Wiener Singer-Songwriter Circus. Bei den Vorausscheidungen will
sie mit selbst komponierten Songs das Publikum und die Jury begeistern.
Dawa
Dawa ist eine vierköpfige Akustik-Cello-Folkrock-Band aus
Wien. Mit ihrer Single „Relief“ vom letztjährigen Debütalbum „This should work2
konnten sie auf YouTube immerhin schon über 100.000 Klicks verzeichnen, heuer
traten sie schon auf diversen Festivals (PictureOn, Waves, Autumn Leaves) auf
und in den letzten Jahren waren sie auch schon im Vorprogramm von international
erfolgreichen Künstlern wie Milow oder den Cranberries zu hören.
folkshilfe
folkshilfe sind drei Oberösterreicher, die mit einer Fusion
aus Volks- und Popmusik ohne Gabalierschen Nationalismus und humorvollen Texten
in Mundart ihr Publikum begeistern. Das funktioniert zwar in Österreich sehr
gut, das internationale Potential stelle ich hier allerdings stark in Frage.
Johann Sebastian Bass
Johann Davidus Bass, Johann Martinus Bass and Johann
Domenicus Bass nennen sich die drei, die sich laut eigenen Angaben im 18.
Jahrhundert kennen gelernt haben und „elektrococo“ spielen, also eine Kombination
aus Elektro und Rokoko. Ein sehr spannendes Projekt, das durchaus auch auf der
großen ESC-Bühne funktionieren könnte – oder komplett untergehen.
Kathi Kallauch
Die 26-Jährige steht derzeit mit ihrer Single „Schon Sehen“
auf Platz 10 der Ö3-Hörercharts und damit 2 Plätze vor Conchita Wursts „Heroes“.
Sie setzt auf deutschsprachigen Pop mit melancholischem Einschlag, wie gut das
beim ESC ankommt, weiß man aber auch nicht.
Kommando Elefant
Wohl aktuell DIE Lieblinge der österreichischen Indie-Szene.
Die aktuelle Single „Ich find dich seltsam“ klingt verdammt stark nach Frittenbude
und stieg auf Platz 2 der Austrian Indie Charts ein. Das Trio existiert seit
mittlerweile 6 Jahren und veröffentlichte schon 3 Alben. Sehr österreichisch,
sehr indie, sehr gewöhnungsbedürftig.
Lemo
Der Grazer feierte heuer mit seinem Überraschungs-Sommerhit „Vielleicht
der Sommer“ große Erfolge in Österreich. Dazu trat er schon als Support von internationalen
Größen wie Milow und James Blunt auf und zierte das Cover der Kleinen Zeitung.
Einer der Top-Newcomer dieses Jahres, 150.000 Klicks auf YouTube seit Juni
sprechen eine eindeutige Sprache.
The Makemakes
Von den Künstlern, die sich um die Teilnahme am Song Contest
streiten, sind The Makemakes wohl die bisher erfolgreichsten. Das Trio aus
Vöcklabruck hat bisher bereits zwei Top10-Platzierungen in den österreichischen
Charts zu verzeichnen und trat 2013 im Vorprogramm von Bon Jovi auf. Außerdem
kursiert das Gerücht, der Sänger Dodo Muhrer sei ein unehelicher Sohn von
Christoph
Waltz.
Mizgebonez
Dreista, Weiza, Sir Mikey Gl8z, Shabrone und Cherrellone nennen
sich die 5 Künstler, die unter dem Namen Mizgebonez gemeinsam auftreten. Ihre
Musik ist ungefähr so ernstzunehmen wie die ÖVP in Wien. Das mag zwar ganz
witzig sein, aber international wäre das die nächste Blamage im
Trackshittaz-Ausmaß.
Renato Unterberg
6 Musiker unter dem Namen ihres Sängers – aktuell touren sie
durch Österreich, Deutschland, Slowenien und die Schweiz. Ihr Musikstil ist
eine Mischung aus Folk, Pop, Rock und Soul. Klingt äußerst vielversprechend.
Royal Combo
Das Wiener Reggae-Hip-Hop-Trio, das es laut der eigenen
Homepage seit über einem Jahr nicht mehr gibt, überzeugen ihre Fans mit „Proloflow“
und Texten, die irgendwo zwischen Moneyboy und Skero liegen. Das klingt zwar sehr geil, passt aber auch
überhaupt nicht zum ESC.
The su’sis
Das Damentrio begeistert mit Swing im Stil der 30er-Jahre
und mehrstimmigem Gesang. Eine der unbekannteren Acts, denen wohl nur
Außenseiterchancen einzuräumen sind.
Tandem
Die Sängerin Kristina Buconjic und der Gitarrist und Sänger Georg
Prenner nennen ihre Musik selbst Dramapop. Die Einschläge aus der kroatischen
Volksmusik – die Sängerin stammt aus Kroatien – sind deutlich hörbar und wären
beim ESC sicher kein Nachteil, um sich Punkte vom Balkan zu holen.
wo/Men
wo/Men sind 14 MusikerInnen, über die sich praktisch nichts
herausfinden lässt. Klar ist nur, dass beim ESC nur eine kleine Auswahl von
ihnen auf der Bühne stehen dürfte, schließlich sind nur 6 Personen pro Auftritt
auf der Bühne erlaubt.
Zoe Straub
Die 18-Jährige stand 2007 im Finale des Kiddy Contest und
ist die Tochter von papermoon-Gitarristen Christof Straub. Sie will das
Publikum mit Chansons überzeugen, wie gut das in Österreich ankommt, wird man
bei den Vorausscheidungen sehen.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen