Samstag, 7. Dezember 2013

Wow - Der Winter ist da

Jedes Jahr das gleiche - der Winter bricht ins Land und die Bundesliga und ihre Vereine sind überrascht und schaffen es nicht, die Stadien spielbereit zu machen. Das zeigte sich diese Woche ganz deutlich. Denn der Untergrund in Wolfsberg am vergangenen Mittwoch war vieles, aber mit einem Rasen hatte er nichts mehr zu tun, und auch bis zur morgigen Partie gegen Rapid wird der Platz nicht wirklich besser  geworden sein. Die Verletzungsgefahr für Spieler ist immens hoch, an ein gepflegtes Spiel ist nicht zu denken und auch für die Zuschauer hält sich die Attraktivität in engen Grenzen.

Aber nicht nur in Wolfsberg gibt es diese Probleme. Auch in Wiener Neustadt musste heute schon das Spiel gegen Salzburg wegen Unbespielbarkeit des Platzes abgesagt werden. In Grödig wurden die Fans auf Facebook um Mithilfe bei der Schneeräumung gebeten und auch in der Südstadt kam es in den letzten Jahren immer wieder zu Spielabsagen.

Was haben alle diese Vereine gemeinsam? Sie besitzen keine Rasenheizung. Diese ist in Österreich nur bei einem Neu- oder Umbau des Stadion vorgeschrieben. In den Lizenzbedingungen ist allerdings angeführt, dass das Spielfeld ganzjährig bespielbar sein muss, was beim Klima in Österreich wohl nur mit einer Rasenheizung möglich ist. Trotzdem erwarten diese Vereine keine Strafen, weil die Bundesliga Ausnahmegenehmigungen verteilt, wie es ihr gefällt. Also wäre die Lösung des Problems ja ganz einfach, wenn man nur Vereinen die Lizenz erteilen würde, die auch eine Rasenheizung haben. Doch scheinbar fürchtet die Liga, damit den kleinen Vereinen die Chancen auf die Erstklassigkeit zu verwehren. Gleichzeitig wundert man sich aber, warum gerade im Winter immer weniger Leute in die Stadien kommen. Etwas mehr Weitsicht wäre hier vonseiten der Bundesliga notwendig, aber auch die Vereine müssen doch selbst merken, dass sich eine Rasenheizung langfristig nur positiv auswirken kann.

Eine andere Möglichkeit wäre, die Winterpause entsprechend zu verlängern oder gleich auf eine Ganzjahresmeisterschaft umzustellen, wie das WAC-Präsident Josef Riegler fordert. Das würde aber wohl an den Top-Vereinen, die auch nach Europa schielen, auf wenig Gegenliebe stoßen, weil man bei den letzten Spielen in der Gruppenphase nicht mehr im Spielrhythmus wäre und man so Nachteile hätte.

Die dritte plausible Lösung wäre ein verpflichtendes Ausweichstadion für Vereine ohne Rasenheizung. Der WAC weicht im Februar bereits zwei Spiele lang nach Klagenfurt in die leerstehende EM-Arena aus, auch für die anderen Vereine wäre wohl eine Ausweichlösung kein großes Problem. So könnten Wiener Neustadt und die Admira in eines der Wiener Stadien ausweichen, immerhin gibt es in der Bundeshauptstadt drei Stadien, die über einen ganzjährig bespielbaren Rasen verfügen und Grödig könnte temporär in die Red-Bull-Arena wandern.

Fakt ist also, dass die Bundesliga das Winterproblem, das ja absolut kein neues ist, mit einem entschlossenen Vorgehen lösen könnte, aber vor mutigem Anpacken hat man ja in Österreich bekanntermaßen größere Angst als vor den Problemen. 

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